Agiles Lernen: Individualität, Effektivität, Eigenmotivation

Agiles Lernen: Individualität, Effektivität, Eigenmotivation

Der Faktor „Lernen“ beinhaltet verschiedene Facetten, die oftmals schwierig zu erfassen und zu verallgemeinern sind, so existieren abweichende interindividuelle Unterschiede in der Präferenz der Art und Weise des Lernens. Schulisches Lernen z.B. besteht oftmals aus reinem Auswendiglernen der vorher vermittelten Informationen, betriebliche Bildungsangebote sind oftmals uneffektiv und können durch mangelnde Effektivität in einem beträchtlichen Kostenfaktor resultieren. Fragt sich, woran scheitern diese durch das Unternehmen bereitgestellten Lernangebote? Die jeweiligen Lerninhalte werden in der Regel nicht individualisiert, lange Vorbereitungsphasen lassen Veränderungen nicht zu und die praktische Umsetzung erweist sich oftmals als mangelhaft. Verordnete Schulungen können des Weiteren die intrinsische Motivation der Mitarbeitenden hemmen und der gewünschte Entwicklungseffekt bliebt aus. In dynamischen und komplexen Märkten und Branchen erweisen sich solche Unternehmen als erfolgreich, die ihre Mitarbeitenden frühzeitig an Veränderungsprozessen partizipieren lassen und Ihnen die Möglichkeit zur innovativen Mitgestaltung bieten.

Das Thema Lernen sollte im Sinne eins „Agilen Lernens“ neugedacht werden, wobei der Lernende im Fokus steht. Agiles Lernen zielt darauf ab, sich vom klassischen inhaltsbezogenen Lernen abzuwenden und Mitarbeitende selbst entscheiden zu lassen, was, wann und wofür sie lernen.

Betrachtet man betriebliches Lernen auf drei Ebenen, der individuelle Ebene, der Teamebene und Organisationsebene, so lassen sich daraus Faktoren ableiten, welche erfolgsentscheidend für ein individuelles und bedarfsorientiertes Lernen sind: Das passende Lernkonzept, die individuelle Begleitung durch einen Lerncoach und eine intelligente Lernplattform für den effizienten Support. Das folgende Lernkonzept zeigt die fünf nötigen Schritte, um effektives, individuelles und agiles Lernen zu fördern:

  • Individualisierung und Fokus auf den Lernenden: Individuelle Definition von Lernzielen, Inhalten und Lernformaten
  • Lernbegleitung: Lerncoaches unterstützen bei der Zielformulierung, der praktischen Umsetzung und Reflexion
  • Lernen on Demand: Fortlaufende Ermittlung des Lernbedarfs und Planung des Zeitbedarfs
  • Praxisintegration und Feedback: Lernen am Arbeitsplatz gemeinsam mit Kollegen und Vorgesetzten durch die Möglichkeit der Mitgestaltung; Direktes und realistisches Feedback
  • Adaption und Iteration: Lernen in maximal drei Monate langen Lernphasen; Planung der Lernziele, gemeinsame Reflexion mit Lerncoach und Eruierung der individuell passenden Lernstrategien

Quelle: Wirtschaftspsychologie aktuell (2020)