
22 Jul Ist digitales Arbeiten unsere Zukunft?
Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts steigert das Arbeiten von Zuhause die Zufriedenheit von Teammitgliedern sowie Führungskräften.
Wo in der ersten Erhebungswoche (500 Befragte) die Zufriedenheit im Home-Office bei 80 Prozent lag, ist diese im Laufe der Zeit (2000 Befragte) auf 90 Prozent angestiegen. Der höchste Zufriedenheitswert konnte für die IT-Branche festgestellt werden. Grund dafür könnte die branchenbedingte Affinität zur digitalen Lösung sein. Darauf folgen die Finanzbranche und die produzierenden bzw. verarbeitenden Gewerbe. Mitarbeitende im Home-Office weisen nicht nur eine höhere Zufriedenheit auf, sondern schätzen auch die individuelle und die Teamperformance besser ein. Laut der Studie zeigen sich bezogen auf die Erreichung von Teamperformance noch Schwachstellen. Während sich in der anfänglichen Umstellung auf das Home-Office noch Schwierigkeiten ergaben die passenden Kommunikationswege- und Werkzeuge zu erproben, wurden im Verlauf Möglichkeiten zur angemessenen Nutzung gefunden. „Gründe für die gestiegene Performance und Zufriedenheit liegen nach den Auswertungsergebnissen sehr wahrscheinlich darin, dass die Trennung von Berufs- und Privatleben zunehmend weniger vermisst wird. Ein Faktor hierbei sind wohl auch die Schulöffnungen, die eine geregelte Haushaltsführung erleichtern“, fasst der Artikel von Wirtschaftspsychologie-aktuell zusammen.
Bezogen auf den sozialen Kontakt zu Kollegen zeigt sich, dass die meisten Befragten den sozialen Austausch über private und fachliche Themen vermissen. Mögliche Entspannung durch Lesen oder Radiohören wird durch den Aspekt des fehlenden Arbeitsweges von 20 Prozent der Befragten ebenfalls vermisst.
Es bleibt festzuhalten, dass der neue Trend „Homeoffice“ positive sowie negative Aspekte beinhaltet und Chancen auf Innovation bietet. Das Arbeitsmodell Home-Office bedarf weiterer Forschung und Verbesserung, um mögliche gesundheitliche Risiken aufzudecken und zu lösen.
Quelle: Wirtschaftspsychologie aktuell, Ausgabe 16. Juli 2020