
19 Feb Steigerung von Leistungsfähigkeit und Arbeitsmotivation durch Achtsamkeit
Achtsamkeit gilt als eine Ressource für die berufliche Zufriedenheit und ist in hektischen Zeiten mit hohen Kompetenzanforderungen und steigendem Leistungsdruck kaum noch wegzudenken, wodurch es immer wichtiger erscheint die eigene Achtsamkeit zu reflektieren und zu kontrollieren.
Wie hoch ist mein erbrachtes Maß an Achtsamkeit beim Nachgehen meines Jobs? Inwiefern spielt dabei der Kontakt nach Außen eine Rolle? Ist Achtsamkeit lernbar?
Ein ForscherInnenteam der Universität Maastricht untersuchte innehrlab zweier Studien, inwieweit Achtsamkeit im beruflichen Alltag helfen kann, Erschöpfung zu reduzieren und die Zufriedenheit zu steigern. Achtsamkeit wurde hierbei als Form einer bewussten Wahrnehmung definiert, bei der die Konzentration auf das aktuelle Geschehen und Gedanken ausgerichtet ist.
Eine der beiden Untersuchungen erforschte, welche Auswirkungen nicht antrainierte, der Persönlichkeit entsprechende Achtsamkeit hat. Hierzu wurden 219 Teilnehmer*innen aus Berufsfeldern mit vermehrtem Kundenkontakt gebeten, das Ausmaß ihrer Achtsamkeit zu protokollieren. Zudem wurde das Gard an emotionaler Erschöpfung, beruflicher Zufriedenheit und Surface Acting (Unterdrückung negativer und Erzeugung künstlich positiver Gefühle) betrachtet. Die zweite Studie richtete sich an 64 Teilnehmer*innen aus den gleichen Berufsfeldern und beinhaltete ein Selbsttraining zur Achtsamkeit mit folgenden Übungen:
- Rosinen-Übung: Eine kleine Rosine durch Ertasten, Riechen und auf der Zunge zergehen lassen ganz bewusst wahrnehmen
- Body Scan: In einen ruhigen Raum sitzen und jedes Körperteil nach und nach spüren und dabei bewusste Konzentration auf die Atmung
- Drei-Minuten-Atemraum: Alle aktuellen Gedanken, Gefühle und Körperempfindungen wahrnehmen, auf die Atmung achten und den ganzen Körper wahrnehmen
- Achtsame Routinehandlungen: Herausstellen einer alltäglichen Routinehandlung und dieser bewusst jegliche Aufmerksamkeit widmen
- Liebende-Güte-Meditation: Sich selbst mit ganzer Liebe betrachten und sich vorstellen, wie andere Menschen liebevoll gesehen werden können (was meinst du?)
Das Ergebnis zeigte, dass die Teilnehmenden, unabhängig der „Art“ ihrer Achtsamkeit, im Job umso zufriedener und weniger gestresst waren, je achtsamer ihre Wahrnehmung ausfiel. Achtsamkeit schützt vor emotionaler Erschöpfung im Berufsalltag und unterstützt die objektive Betrachtung von negativen Gefühlen. Das gezielte Einsetzen von Achtsamkeit lässt den Arbeitsalltag entspannter und gelassener empfinden. Wenige Minuten Achtsamkeit pro Tag kann ein ertragreicher Weg sein, um mit einem emotional fordernden Beruf besser umgehen zu lernen und agiert als Puffer gegen Arbeitsstress.
https://www.wirtschaftspsychologie-aktuell.de/magazin/durch-achtsamkeit-besser-arbeiten/154/