Work-Life-Blending: Erhöhtes Arbeits-Engagement durch mentale Vorbereitung am Morgen

Work-Life-Blending: Erhöhtes Arbeits-Engagement durch mentale Vorbereitung am Morgen

Zum Erbringen beruflicher Leistungen müssen Mitarbeiter (m/w/d) in ihrer täglichen Arbeit ein gewisses Maß an Engagement an den Tag legen. Dieses Mitarbeiter-Engagement wird seitens deutscher Unternehmen, in Form von Benefits, wie z.B. flexiblen Arbeitszeiten, betrieblicher Altersvorsorge, Home-Office und Betriebs- und Sportangeboten gefördert, so das Ergebnis einer Studie von Kienbaum und dem Staufenbiel Institut (2017). Neben einer Förderung durch den Arbeitgeber, kann jedoch auch eine Förderung von Seiten der Mitarbeiter stattfinden.

Jüngst wies eine im Journal of Management (2019) veröffentlichte Längsschnittstudie nach, dass Mitarbeiter, welche schon vor dem Arbeitsbeginn eine mentale Verbindung zur Arbeit wiederherstellen, während des Tages einen stärkeren Arbeitseinsatz aufweisen. Im Speziellen hat das morgendliche Einstellen auf den bevorstehenden Arbeitstag einen signifikant positiven Einfluss auf den Aufgabenfokus, die Arbeitsplatzkontrolle, den positiven Affekt und auf die soziale Unterstützung. Diese Faktoren wiederum zeigen eine signifikant förderliche Wirkung auf das Arbeits-Engagement.

Dennoch wünschen sich 64% der Deutschen eine strikte Trennung von Arbeit und Freizeit. Work-Life-Blending – befürchten 69% der Deutschen – resultiere in einem in Mitleidenschaft gezogenen Privatleben (Personalwirtschaft, 2015).

Die vorgestellte Studie weist gegensätzlich darauf hin, welche Vorteile sich durch eine gewisse Grenzüberschreitung zwischen den Lebensbereichen ergeben können. Auf eine Erhöhung des Arbeits-Engagements abzuzielen, erscheint nicht nur um seiner Selbst Willen sinnvoll. Unterschiedliche Studien weisen nach, dass ein positiver signifikanter Zusammenhang sowohl zwischen Engagement und positiven Emotionen als auch mit der allgemeinen Lebenszufriedenheit vorliegt.

Fazit: Es erscheint wertvoll, nicht allzu starr im Schwarz-Weiß-Denken zu verharren und neben den Risiken auch die Chancen zu antizipieren, welche mit einem gewissen Grad der Verschmelzung von Arbeit- und Privatleben einhergehen können.